ZENTRALBATTERIEANLAGEN
ZENTRALBATTERIEANLAGEN
Zentrale Stromversorgungssysteme ohne Leistungsbegrenzung bilden das Konzept von brandabschnittsübergreifenden Sicherheitsbeleuchtungssystemen, zur Versorgung von Not- und Sicherheitsleuchten von einem zentralen Punkt. Die Versorgung der einzelnen Brandabschnitte erfolgt durch Leitungen im Funktionserhalt.
Mit bis zu 96 Stromkreisen können maximal 1920 Leuchten durch z.B. die multiControl plus versorgt und überwacht werden. Um individuelle Anforderungen erfüllen zu können bieten zentrale Stromversorgungssysteme die Möglichkeit Unterstationen und Unterverteiler anzubinden. Durch die Anbindung von maximal 32 Unterstationen erhöht sich die mögliche Anzahl überwachbarer Leuchten auf über 63000.
Durch eine große Auswahl verschiedener Gehäusevarianten - vom Wandschrank bis zum Standschrank - lässt sich auf viele räumliche Bedürfnisse eingehen
Durch eine große Auswahl verschiedener Gehäusevarianten - vom Wandschrank bis zum Standschrank - lässt sich auf viele räumliche Bedürfnisse eingehen
DIN EN 50171 definiert unter Punkt 3 „Begriffe“ wie folgt:
Zentrales Stromversorgungssystem (CPS-System, Central Power Supply System)
zentrales Stromversorgungssystem, das ohne jede Begrenzung der Ausgangsleistung den geforderten Notstrom für die notwendigen Sicherheitseinrichtungen liefert
Stromversorgungssystem mit Leistungsbegrenzung (LPS-System, Low Power Supply System)
zentrales Stromversorgungsystem mit Begrenzung der Ausgangsleistung auf 500 W für eine Dauer von 3 h oder 1500 W für eine Dauer von 1 h
Zentrales Stromversorgungssystem (CPS-System, Central Power Supply System)
zentrales Stromversorgungssystem, das ohne jede Begrenzung der Ausgangsleistung den geforderten Notstrom für die notwendigen Sicherheitseinrichtungen liefert
Stromversorgungssystem mit Leistungsbegrenzung (LPS-System, Low Power Supply System)
zentrales Stromversorgungsystem mit Begrenzung der Ausgangsleistung auf 500 W für eine Dauer von 3 h oder 1500 W für eine Dauer von 1 h
ÜBERSICHT RELEVANTE NORMEN UND VORSCHRIFTEN VON SICHERHEITSBELEUCHTUNG
Hinsichtlich der elektrotechnischen und lichttechnischen Vorgaben sind bei der Planung, Dimensionierung und Ausführung von Systemen und Anlagen zur Sicherheitsbeleuchtung vorwiegend folgende Normen relevant:
- DIN VDE 0100-560 (VDE 0100-560):2013-10 Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 5-56: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Einrichtungen für Sicherheitszwecke
- DIN EN 1838:2013 Angewandte Lichttechnik - Notbeleuchtung; Deutsche Fassung EN 1838:2013, Ausgabe 2019-11
- DIN EN 50172 (VDE 0108 Teil 100):2005-01 Sicherheitsbeleuchtungsanlagen; Deutsche Fassung EN 50172:2004
- DIN EN 50171 (VDE 0558 Teil 508):2001-11 Zentrale Stromversorgungssysteme
- DIN EN IEC 62485-2 (VDE 0510-485-2):2019-04 Sicherheitsanforderungen an Sekundär- Batterien und Batterieanlagen – Teil 2: Stationäre Batterien
- DIN VDE V 0108-100-1 (VDE V 0108-100-1):2018-12 Sicherheitsbeleuchtungsanlagen: Teil: 100-1 Vorschläge für ergänzende Fassungen zu EN 50172:2004
Hinweis:
Technische Normen und Vorschriften aus dem Baurecht werden in Deutschland möglichst klar voneinander getrennt. Die Basis für die Errichtung und den Betrieb von Sicherheitsbeleuchtungssystemen sind die entsprechenden Anforderungen aus dem Baurecht bezüglich der Aufstellung einer Anlage und/oder Batterie sowie zum Funktionserhalt.
AUSWAHL DER BATTERIE
Batterien, die in der Sicherheitsbeleuchtung eingesetzt werden, müssen die Anforderungen aus DIN EN IEC 62485 (VDE 0510-485-1):2019-04 "Sicherheitsanforderungen an Sekundär-Batterien und Batterieanlagen" erfüllen. Gängige Batterietypen für Sicherheitsbeleuchtungssysteme sind Bleibatterien in folgenden Ausführungen:
- OPzV: Ortsfeste verschlossene Bleibatterie, Panzerplatte, wartungsfrei
- OPzS: Ortsfeste geschlossene Bleibatterie, Panzerplatte, wartungsarm
- OGi: Ortsfeste geschlossene Bleibatterie, Gitterplatte, wartungsarm
- OGiV: Ortsfeste verschlossen Bleibatterie, Gitterplatte, wartungsfrei
In Anlehnung an die "Faktoren bei der Planung" genannten Punkte sind bei der Auswahl des Batterietyps vor allem zu beachten:
- Betriebs- und Umgebungsbedingungen insbesondere Temperatur
- Lebensdauer hinsichtlich Betriebs-, Umgebungs- und Temperaturbedingungen
- Wartungsaufwand und Entsorgungskosten.
In der Praxis haben sich bei der Sicherheitsbeleuchtung die OGi V-Typen etabliert, da sie im Einsatz die meisten Vorteile bieten bezüglich Lebensdauer, Wartung, Aufstellungsumgebung, Baugröße und Preis.
Hinweis:
Die Bezeichnung „wartungsfrei“ bezieht sich auf das Nachfüllen von Elektrolyt, aber nicht auf die vorgeschriebene und nach Herstellerangaben
durchzuführenden Prüfungen.
Hinweis:
Die Bezeichnung „wartungsfrei“ bezieht sich auf das Nachfüllen von Elektrolyt, aber nicht auf die vorgeschriebene und nach Herstellerangaben
durchzuführenden Prüfungen.
ANFORDERUNGEN AN ELEKTRISCHE BETRIEBSRÄUME UND BATTERIERÄUME
Bei der Unterbringung von zentralen Batterieanlagen und ortsfesten Stromerzeugungsaggregaten sind vornehmlich die Musterverordnung EltBauVO (Ausführung je Bundesland!) sowie DIN EN IEC 62485 (VDE 0510-485-1):2019-04 "Sicherheitsanforderungen an Sekundär-Batterien und Batterieanlagen" zu beachten. Wichtige Kriterien sind unter anderen die Be- und Entlüftung, Schutz vor Gefahren (z. B. Feuer) und U mwelteinflüssen (z. B. Temperatur).
Entsprechend gelten als Batterieräume:
Entsprechend gelten als Batterieräume:
- besondere Räume für Batterien innerhalb von Gebäuden
- besondere, abgetrennte Betriebsbereiche in elektrischen Betriebsstätten
- Schränke oder Behälter innerhalb oder außerhalb von Gebäuden
- Batteriefächer in Geräten (Kombi-Schränke).
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE FÜR ELEKTRISCHE BETRIEBSRÄUME
CHECKLISTE ZENTRALE STROMVERSORGUNGSSYSTEME
- Erforderliche Gesamtleistung bei zentralen Stromversorgungssystemen? (Ermittlung der benötigten Gesamtleistung für Rettungszeichenund Sicherheitsleuchten im AC/DC-Betrieb mittels Beleuchtungsberechnung und Projektierung)
- Anzahl der Kreise und Batterietyp festlegen sowie die Unterbringung der Batterie (abhängig vom Projekt und der jeweiligen Brandabschnitte)
- Schaltungsart der Abgangskreise (Dauerlicht, Bereitschaftslicht, Mischbetrieb)?
- Schaltbare Abgänge?
- Spannungsüberwachung der allgemeinen Stromversorgung beachtet?
- In welcher Form erfolgt die Meldungsanzeige/Fernanzeige? (Fernmeldetableau, Visualisierung über Netzwerk TCP/IP, potenzialfreie Kontakte)
- Festlegung des Leitungsmaterials und des Leitungsquerschnitts entsprechend des Verbraucherstroms
- Abschaltbedingungen im Fehlerfall beachten! (Berechnung des größten Schleifenwiderstandes)
- Spannungsabfall berücksichtigen, insbesondere für Gleichstrom und Kabel mit Funktionserhalt
- Funktionserhalt für Kabel und Leitungsanlagen erforderlich? (Endstromkreise, Brandabschnitt)
- Ausführung der Schränke und Gehäuse (E0, E30-Funktionserhalt, Abmessungen)?
- Prüfzeiten, Kontrollfunktionen (Automatischer und manueller Funktionstest, Betriebsdauertest)?
- Wird eine Handrückschaltung benötigt (z. B. im Kino oder Theatersaal)?
- Wird erhöhte Aufmerksamkeit (durch integrierte Blinkfunktion) auf die Rettungszeichenleuchten benötigt?